Kieferbehandlung bei Cranio-Mandibulärer-Dysfunktion (CMD)

Cranium: Schädel Mandibula: Unterkiefer Dysfunktion: Fehlfunktion

Was ist CMD?

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist ein Sammelbegriff für eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und / oder des Kiefergelenks sowie der dazugehörenden Strukturen im Mund- und Kopfbereich.

Im Wesentlichen wird unterschieden zwischen Störungen der Kaufläche, Störungen der Kaumuskulatur, Störungen des Kiefergelenks und Verlagerung der Knorpelscheibe im Kiefergelenk.

Ursachen einer CMD

Die Ursachen sind häufig unspezifisch und lassen sich in den vielen Fällen nicht eindeutig klären. Daher ist die Diagnose einer CMD oft langwierig, auch weil die Entstehung und Entwicklung dieser Krankheit sehr vielschichtig ist.
Forscher, Ärzte und Physiotherapeuten gehen davon aus, dass es sich um das Zusammenspiel verschiedener Auslöser handelt, die sich gegenseitig beeinflussen.
Auch wenn das Ursachenfeld der CMD umfassend ist, lassen sich drei Bereiche als Hauptauslöser benennen.

Die 3 Hauptauslöser für CMD

Zahnprobleme

  • Fehlstellungen von Zähnen oder Kiefer, Zahnlücken
  • Okklusionsstörungen oder Fehlbiss
  • falsche Füllungen oder Kronen
  • Langdauernde Operationen mit geöffnetem Kiefer
  • Kieferschäden durch Genetik oder Unfall

Körperstatik

  • Fehlhaltung der Schulter-Nacken Region
  • Wirbelsäulenverkrümmung
  • Fehlhaltung des Kopfes, der Wirbelsäule oder des Beckens
  • Anatomisch nicht korrekte Schlafposition
  • Allgemeine orthopädische Fehlstellungen, wie z. B. ein kürzeres Bein

Psychosoziale Faktoren

  • emotionaler Stress
  • andauernde psychische Anspannung
  • Trauer und psychische Traumata
  • Angststörungen oder Depressionen
  • Belastung durch Hektik und Leistungsdruck im Alltag

Symptome der CMD

Die durch eine CMD hervorgerufenen Beschwerden zeigen sich häufig im gesamten Körper.
Gesundheitliche Einschränkungen können daher in verschiedenen Körperregionen auftreten:

Zahnstatus

  • Beiß- und Kauschwierigkeiten
  • Abgeflachte Zahnflächen durch starke Reibung
  • Zahnlockerung, Zahnfleischschwund
  • Zahnverschiebungen
  • Zahnschmerzen
  • empfindliche Zahnhälse

Kiefergelenk & Hals

  • Knacken, Schmerzen oder Knirschen im Kiefergelenk
  • Schmerzen im Kiefergelenk
  • Bewegungseinschränkung im Kiefergelenk
  • Mund lässt sich nicht richtig öffnen
  • Schluckbeschwerden
  • Störungen oder Veränderungen der Stimme
  • Globusgefühl (Kloß) im Hals und Räuspern
  • Schnarchen und Atemgeräusche

Kopf & Halswirbelsäule

  • Spannungskopfschmerz, Migräne, Zervikaler Kopfschmerz
  • Gesichtsschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Schwindel, Augenflackern
  • Ausstrahlende Schmerzen oder Taubheit bis in die Arme
  • Bewegungseinschränkungen bei Kopfdrehung
  • Atypische Ohrenschmerzen

Entstehung und Entwicklung einer CMD

Es wird von einer aufsteigenden und absteigenden Symptomatik ausgegangen.
Bei der aufsteigenden Kette werden Seitabweichungen der Wirbelsäule zunächst auf die Kopfgelenke und dann auf das Kiefergelenk übertragen. So kann bereits ein leichter Beckenschiefstand einen bedeutsamen Einfluss auf die Entstehung einer CMD ausüben.
Bei der absteigenden Symptomatik werden Zahnprobleme, (hohe Krone, falscher Biss oder Zahnfehlstellung) auf das Kiefergelenk und von dort aus auf den Nacken, die Schulter und die Wirbelsäule übertragen.

Therapie der CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion)

Um eine CMD effektiv zu behandeln, muss die Ursache der Beschwerden ermittelt werden. Hilfreich erweist sich hierbei eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten und Physiotherapeuten. So können Ursachen und Auswirkungen behoben werden.

Am Beispiel des Kettengeschehens wird deutlich, dass viele Patienten und Patientinnen von einer physiotherapeutischen Funktionsanalyse und Behandlung profitieren können (siehe auch FOI).